Vergessene Habsburgerinnen
… denn die berühmten kennt ja jeder! Erkunden Sie die spannenden Lebensläufe jener Habsburgerinnen, die völlig zu Unrecht in Vergessenheit gerieten. Ob angeheiratet oder im Kaiserhaus geboren – Julia Meister hat es sich zum Ziel gesetzt, im Spiegel der weiblichen Sozialgeschichte wichtige Persönlichkeiten ins kollektive Bewusstsein zurückzurufen.
Julia Meister
Julia Meister, studierte Germanistin und Anglistin aus Berlin, erforscht die weibliche Sozialgeschichte des 18./19. Jahrhunderts, vom Adel bis zum Bürgertum. Trotzdem sie begeisterte Kaiserin-Elisabeth-Kennerin ist, verliert sie ebenso weniger bekannte Habsburger Persönlichkeiten nicht aus dem Blick.
Hauptberuflich betreute sie bisher u.a. das Klosterstift Marienfließ in Brandenburg als Historikerin sowie in Sachen Marketing. Dort erstellte sie einen zweisprachigen Audioguide und führte interessierte Gruppen über das Stiftsgelände.
Als Texterin und Lektorin ist sie über ihre Webseite buchbar.
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Bereits vor Sisi gab es eine Kaiserin Elisabeth: Diese gründete das sogenannte Königinkloster in der Dorotheergasse 18.
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Kaiser Franz II./I. hatte vier Ehefrauen, das macht vier Kaiserinnen in 47 Jahren!
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Leopoldine, Tochter von Franz II./I. aus zweiter Ehe, wurde nach Brasilien verheiratet – und wurde in fernen Landen zur sterbensunglücklichen Kaiserin.
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Maria Theresias Tochter Maria Elisabeth wurde in späteren Jahren auch kropferte Liesl genannt – bei Tisch schockierte sie gern mit ihren drei Kröpfen, die sie sonst unter einem Tuch verbarg.
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Kaiserin Elisabeth Christine, Maria Theresias Mutter, wurde, um ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen, derart gemästet, dass sie schließlich auf einen Rollstuhl angewiesen war.
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Kaiserin Eleonore, fromme Gemahlin Leopolds I., verrichtete in einer Kapelle ein Gebet – und starb im Anschluss daran an einer schlagartig eintretenden Lähmung.
alle Abbildungen Public Domain CC0, ©Rijksmuseum
Undbedingt sehenswert!
Sehenswürdigkeiten rund um das Thema

Achilleion (Korfu)
Der von Kaiserin Elisabeth (Sissi) erbaute Palast auf Korfu.

Hameau de la Reine
Der „Weiler der Königin“ wurde für die französische Königin Marie Antoinette errichtet.

Wawel-Kathedrale
Hier liegt die 1505 gestorbene Elisabeth von Habsburg begraben.

Tordesillas
Im Convento de Santa Clara, einem ehemaligen Palast, der in ein Kloster umgewandelt worden war, wurde Johanna die Wahnsinnige eingesperrt.
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Kaiserin Maria Ludovica – Des Dichters unverrückbare Muse
Obwohl Mädchen im 18. Jahrhundert meist wenig mehr als ein bisschen Konversation, Musikalität und eben noch Sprachen lernten, mag sich hier – denn über den genauen Inhalt des Unterrichts ist wenig bekannt – bereits Maria Ludovicas klare Auffassungsgabe und klare politische Linie ausgebildet haben, auf die wir später noch einmal zu sprechen kommen werden. Die deutsche Sprache beherrschte Maria Ludovica übrigens nie ganz fehlerlos, was ihrer Korrespondenz jedoch einen gewissen nonkonformen Anstrich gab.