Bachs Sonaten für Flöte sind sehr unterschiedlich; spieltechnisch liegen sie zwischen »geht auch für Schüler« und »jedes Mal wieder eine Herausforderung«. Manche von ihnen spiele ich dementsprechend seit meiner frühen Zeit als Flötenschülerin und manch andere befindet sich erst seit einigen Jahren in meinem Repertoire …
Biographien Musik
Im Würzburger Liebesgärtlein
Diese Geschichte verdanke ich einer lieben jungen Bekannten. Gemeinsam mit ihrer Freundin besuchte sie den Grashof des Kreuzgangs im Würzburger Neustift, das sogenannte Lusamgärtlein, ein kleines, romantisch abgeschirmtes Geviert, das von den Einheimischen zärtlich das Liebesgärtlein genannt wird.
Wie sah Anna Magdalena Bach aus?
Die Antwort auf die in der Überschrift gestellten Frage fällt recht ernüchternd aus: Es ist heute nicht mehr bekannt, wie Anna Magdalena Bach aussah. Alle Abbildungen, die sie in Publikationen oder im Internet angeblich darstellen, sind mehr oder weniger hübsche Illustrationen, aber nicht authentisch.
Jolivets Incantations für Flöte solo
André Jolivet und sein bekanntestes Werk für die Flöte – die 5 Incantations für Flöte Solo. Lesen Sie hier eine Einführung in das Werk. Der Komponist André Jolivet (1905-1974) ist nicht einfach zu fassen, seine Musik entzieht sich jeglicher Einordnung. Obwohl er über 200 Werke für alle Gattungen schrieb und dabei ständig auf der Suche nach neuen Wegen war, scheint dennoch ein großes Thema sein Werk zu beherrschen: Humanismus in einer vielfältigen Welt.
Barockmusik – auch in Frankreich
Barockmusik – auch in Frankreich. Die damals – also Mitte des 17. Jahrhunderts – in unserem Nachbarland Frankreich moderne Traversflöte hatten einen volleren Klang als ihre Renaissance-Vorgänger. Und schnell erkannten die einheimischen Komponisten der Zeit hierin neue Möglichkeiten. Marin Marais und Jean-Baptiste Lully waren die Ersten, die die Flöte sowohl in der größeren Gruppe als auch in der Kammermusik mitmusizieren ließen.
Die Frauen der Familie Boulanger
Die Frauen der Familie Boulanger. Drei besonders musikalische Frauen gab es in der Familie Boulanger. Eine hieß Marie-Julie, war eine geborene Halligner und die Großmutter der anderen beiden wesentlich bekannteren mit Namen Nadia und Lili.
Gauberts wundervolle Kammermusik
Philippe Gaubert war einer der prominentesten französischen Musiker in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Er muss ein großartiger Flötist gewesen sein mit einem besonders warmen, runden Ton. Die damals noch recht neuartige Böhmflöte hat er zum Leben erweckt und ist bis heute ein Vorbild für viele junge Flötisten.
Paul Hindemith
Paul Hindemith und die Sonate für Flöte und Klavier. Hindemith wurde 1895 in Hanau geboren. Das sagt schon viel aus über die Rahmenbedingungen seines Lebens.
Anna Bon di Venezia
Wirklich Erstaunliches geschieht, versucht man mehr über Anna Bon zu erfahren.Wie eine Fata Morgana taucht sie in den 1750er-Jahren am Horizont der Musikgeschichte auf, um Mitte der 1760er-Jahre wieder zu verschwinden. Während dieser eher kurzen Zeit muss sie eine eindrucksvolle Karriere gemacht haben.
Johann Kaspar Mertz
Eine Einführung in das Leben eines der größten romantischen Gitarristen. Ein Musiker, der immer im Schatten von Giuliani oder Tarrega stand.
Alles zweimal
Wir Flötisten stolpern ja immer mal wieder über dieses gezeichnete Bild der Flöte spielenden Doppler-Brüder, einer hält die Flöte nach rechts, einer nach links – und das bei dem Namen. Letzthin habe ich nun leider gelesen, das sei reine Erfindung. Beide haben, wie wir alle, nach rechts gespielt. Schade eigentlich, ich fand diese Vorstellung immer sehr nett.
Jenny Lind
Über die Sängerin Jenny Lind berichteten viele ihrer Zeitgenossen. Während der Jahre ihrer Karriere gab es nicht wenige Primadonnen auf den Bühnen der Welt, viele gute Stimmen, außergewöhnliche Künstlerinnen. Aber ihr, so scheint es, muss etwas ganz Besonderes angehaftet haben
Dutilleux‘ Sonatine für Flöte und Klavier
Henri Dutilleux‘ Sonatine für Flöte und Klavier ist so elegant und schön, dass sie sich bis heute im Standardrepertoire der FlötistInnen hält. Henri Dutilleux wurde 1916 im schönen Ort Angers geboren. Angers liegt zwischen den Flüssen Loire und Maine und hat neben der malerischen Flusslandschaft auch noch eine herrliche Kathedrale zu bieten. Aber leider gehört das gerade nicht hierher.
Das Leben des Alirio Díaz
Im Hochland von Carora konnte man bis vor einigen Jahren einen Mann beobachten, der im Morgengrauen auf den Feldern stand und dem Gesang der Vögel lauschte. Ein einsamer Mensch vielleicht, der auf das Wehen eines Blattes sah oder dem Flug des Kondors folgte und der um sich eine Mauer des Schweigens schuf, die niemand zu durchbrechen wagte.
Fauré und seine wunderbare Fantasie
Gabriel Urbain Fauré wurde 1845 ganz im Süden Frankreichs geboren. Er war ein begabter kleiner Junge in einer nicht besonders musikalischen Familie. Günstige Umstände erlaubten es, dass er an die École Niedermeyer in Paris gehen konnte. Dort erlernte er (beinahe) alles, was er für die Zukunft brauchen sollte.
Der Komponist Ferdinando Carulli
Ferdinando Carulli war ein italienischer Komponist des 19. Jhdt. und einer der bedeutendsten Gitarristen seiner Zeit. Lesen Sie hier seine Geschichte. Carulli war viele Jahre der König der Pariser Gitarrenszene, auch wenn es neben ihm noch andere beliebte Gitarristen gab, wie etwa Matteo Carcassi oder Francesco Molino.
Das Leben des Francesco da Milano
Zu Recht trug er den Namen „Il Divino“, der Göttliche. Francesco da Milano, einer der berühmtesten Musiker seiner Zeit, dessen Lautenwerke unsterblich sind.
Sigfrid Karg-Elert
Siegfried wurde 1877 in Oberndorf am Neckar als eines von 12 Kindern der Familie Karg geboren. Wir Flötisten kennen Karg-Elerts Namen gut, sprechen ihn aber nie ohne eine gewisse Ehrfurcht aus. Denn seine Werke sind … schwer. Anders lässt sich das einfach nicht ausdrücken. Jedoch bieten sie eine Fülle an hochromantischen Phrasen, lassen uns schwelgen in Klangwolken und locken uns in die unterschiedlichsten Gefühlswelten.
Carl Philipp Emanuel Bach
Viele von uns kennen Carl Philipp Emanuel Bach vor allem als Sohn des großen Johann Sebastian Bach. Doch zu Lebzeiten der beiden war das ganz anders. Sprach damals jemand vom „großen Bach“, so war Carl Philipp gemeint, nicht sein Vater Johann Sebastian.
Malcolm Arnold Gitarrenkonzert
In einer kleinen Reihe möchte ich euch die schönsten Gitarrenkonzerte vorstellen. Manchen wird das vielleicht vorkommen, als würde ich damit Eulen nach Athen tragen, aber leider ist vielen Menschen nur noch das „Concierto de Aranjuez“ bekannt. Aber all die wunderbaren Werke, die es sonst noch gibt, sind fast vollständig aus unseren Konzertsälen verschwunden.
Die Instrumentenbauer-Familie Lot
Die Instrumentenbauer-Familie Lot – französischer Flötenbau auf höchstem Niveau und mit einer langen Tradition. Bis heute sprechen Flötisten bei bestimmten Flöten vom „french model“, also dem „französischen System“. Woher kommt das eigentlich?
Mannheimer Schule
Die Mannheimer Schule – das Symphonieorchester der Zukunft entsteht. Genau 35 Jahre lang war die Kurpfalz und die Stadt Mannheim also eine der führenden Musikzentren Europas. Der große finanzielle und ideelle Einsatz von Karl Theodor, seinen Musikern und Schauspielern klingt bis heute nach.
Emilie Mayer
Emilie Mayer ist wahrscheinlich die erste Berufskomponistin. In zeitgenössischen Rezensionen wurde sie als „weiblicher Beethoven“ gefeiert. Trotzdem ist die deutsche Komponistin Emilie Mayer heute wenig bekannt. Ende der 1980er Jahren beginnt man sich durch den Aufsatz von Martina Sichard (Auf den Spuren einer vergessenen Komponistin) an diese herausragende Komponistin wieder zu erinnern. Eine umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk Emilie Mayers ist die im Peter Lang Verlag 2003 erschienene Dissertation von Almut Runge-Woll.
Theobald Böhm, Flötist und Flötenbauer
Theobald Böhm, nicht nur ein genialer Musiker, sondern zugleich einer der größten Erfinder in der Geschichte des Musikinstrumentenbaus, wurde am 9.April 1794 in München als ältestes von 11 Geschwistern geboren und verbrachte beinahe sein ganzes Leben im Geburtshaus am Altheimereck 15. Das ist mitten in München, ganz zentral, nicht weit entfernt von St. Michael, der Asamkirche, dem Isartor, der Residenz und dem Theater. Er selbst schrieb seinen Namen später immer „Boehm“, auch auf den von ihm gebauten Instrumenten, da seine vielen ausländischen Kunden und Kollegen mit dem deutschen Umlaut „ö“ nichts anfangen konnten.
Anna Amalie – Kunst als Lebensinhalt
Anna Amalie, die nach damaliger Sitte meist Amélie genannt wurde, muss ein recht willensstarker Mensch gewesen sein. Der von ihren Eltern in langer Planung vorgesehene Ehemann fand nicht ihre Zustimmung und so sprang die ältere Schwester ein, wurde prompt nach Schweden verheiratet.
So ungewöhnlich klingt das nicht, jedoch versäumte ich noch zu erwähnen, dass Anna Amalie die jüngste Schwester Friedrichs des Großen war, letzte Tochter König Friedrich Wilhelms I. von Preußen und Sophie Dorotheas von Hannover. Der Heiratskandidat, dem sie verbunden werden sollte, war niemand geringeres als der schwedische Thronfolger Adolph Friedrich, Herzog von Holstein-Gottorp.
Französische Komponisten der Klassik
Ist im deutschsprachigen Raum die Epoche der Klassik eine mit vielen großen und international bekannten Namen gespickte Zeit, so trifft das in Frankreich eher auf andere Perioden der Musikgeschichte zu. Fragt man – ganz im Allgemeinen – nach Komponisten der klassischen Epoche, so werden meist zu allererst Haydn, Mozart und Beethoven genannt. Alle drei waren deutsche Muttersprachler und eindeutig Hauptdarsteller jener verblüffenden Klangrevolution während der zweiten Hälfte der klassischen Epoche, der sogenannten Wiener Klassik.
Das „Musikalische Opfer“
Johann Sebastian Bach ist – so meine ich – beinahe jedem ein Begriff. Deshalb beschränke ich mich hier an dieser Stelle auch nur auf wenige Fakten. Hingegen ist man vermutlich Musiker oder zumindest ein besonders interessierter Konzertgänger, wenn man auch mit dem Begriff „Musikalisches Opfer“ etwas anfangen kann. Das wird sich aber nun in Kürze geändert haben.
Narciso García Yepes
Ein spanischer Jahrmarkt, Anfang der 1930er Jahre. Mit leuchtenden Augen steht ein kleiner Junge inmitten des Trubels und kann seinen Blick nicht von einer alten Gitarre losreißen. Bis sein Vater herantritt, eine warme Hand auf seine Schultern legt und dem Verkäufer zunickt.
Und endlich, jetzt hält er sie in seinen Armen!
Das Leben des Johann Joachim Quantz
Das Leben des Johann Joachim Quantz. Quantz hatte entscheidenden Anteil an der Verbesserung der Querflöte. Er war Lehrer Friedrichs des Großen und seine Musik sowie sein Lehrwerk begleiten uns bis heute. Ein Text von der Flötistin Anja Weinberger
Ballets Russes
Les Ballets Russes – eine sehr persönliche Einführung in dieses wichtige Kapitel der europäischen Kulturgeschichte. Paris in der „Belle Époche“ und den darauf folgenden „Années Folles“ – also den verrückten Jahren. Was muss das für eine ungewöhnliche Zeit gewesen sein. Selten entstand so viel Neues, pulsierte das Leben so vielfältig und auf so engem Raum.
Fanny Elßler
Auch Fanny Elßler (1810-1884) stammt aus einer künstlerisch orientierten Familie. Ihr Großvater und ihr Vater waren Leibkopisten bei Joseph Haydn, der Vater arbeitete gar als Haydns Kammerdiener bis zu dessen Tod 1809. Gemeinsam mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Therese erhielt Fanny ersten Unterricht beim damals sehr bekannten Horscheltschen Kinderballett im Theater an der Wien.
Astor Piazzolla
Man kann Tango tanzen, hören oder leben. Astor Piazzolla hat letzteres getan, und das, obwohl er zunächst eine ganz andere Laufbahn einschlagen wollte: die des klassischen Komponisten. Doch ein Studienaufenthalt bei Nadia Boulanger in Paris ließ ihn seine Wünsche überdenken.
Trockene Blumen
Schuberts Lied „Trockene Blumen“ aus dem berühmten Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ wurde vom Komponisten selbst in einem Variationswerk zu einem zweiten Leben erwckt. Eine Einführung in das Werk von Anja Weinberger.