Les Ballets Russes – eine sehr persönliche Einführung in dieses wichtige Kapitel der europäischen Kulturgeschichte. Paris in der „Belle Époche“ und den darauf folgenden „Années Folles“ – also den verrückten Jahren. Was muss das für eine ungewöhnliche Zeit gewesen sein. Selten entstand so viel Neues, pulsierte das Leben so vielfältig und auf so engem Raum.
Frankreich
Misia Sert
Misia Sert, das reiche, mal glückliche, mal unglückliche, in Polen geborene Kind, saß beim alten Liszt auf dem Schoß, musizierte mit Grieg und Fauré, hat dreimal geheiratet und durch das Geld ihrer Ehemänner die damalige Kunstszene äußerst großzügig unterstützt. Sie wurde von vielen Malern der Zeit porträtiert, Komponisten widmeten ihr ihre Werke, und Schriftsteller ließen sie in Romanen und Theaterstücken aufleben.
Die Frauen der Familie Boulanger
Die Frauen der Familie Boulanger. Drei besonders musikalische Frauen gab es in der Familie Boulanger. Eine hieß Marie-Julie, war eine geborene Halligner und die Großmutter der anderen beiden wesentlich bekannteren mit Namen Nadia und Lili.
Coco Chanel
Deauville in der Normandie ist schon seit Ende des 19. Jahrhunderts ein begehrtes Urlaubsziel, vor allem für die Pariser Stadtbevölkerung. Coco Chanel entdeckte das Seebad 1912, als sie hier Urlaub mit ihrem reichen Geliebten Arthur »Boy« Capel machte. Schon kurz zuvor hatte sie in Paris ein Atelier für Hüte eröffnet, das mit seinen modernen, eher schlichten und bequem zu tragenden Kreationen einige Beliebtheit erlangen hatte.
Gauberts wundervolle Kammermusik
Philippe Gaubert war einer der prominentesten französischen Musiker in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Er muss ein großartiger Flötist gewesen sein mit einem besonders warmen, runden Ton. Die damals noch recht neuartige Böhmflöte hat er zum Leben erweckt und ist bis heute ein Vorbild für viele junge Flötisten.
Der Tarotgarten
Manche Menschen begleiten uns während des ganzen Lebens. Mir geht es so mit der Künstlerin Niki de Saint Phalle – wohin auch immer ich reise oder wohin wir den Wohnort verlegen, ihre Skulpturen sind schon da. Ihre herrlichen, prallen, bunten und phantasievollen Nanas habe ich – bei einer vermutlich unvollständigen Liste – gesehen in Mannheim, Ulm, Schwäbisch Hall, Hannover, Zürich, Hamburg, Paris, Angers, Lausanne, Duisburg, Mendrisio, Freiburg, Bilbao, Nizza, Glasgow, München und natürlich in Capalbio.
Frauen in der Musik
Frauen in der französischen Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. Natürlich, durch ihre Geburt als Mädchen waren sie in vielen Bereichen des Lebens per se benachteiligt. Man wird jedoch auch lesen können, dass es Ausnahmen gab. Und ganz deutlich muss gesagt werden: Der Berufswunsch „Musiker“ sorgte in vielen bürgerlich-konservativen Familien der damaligen Zeit auch bei Söhnen nicht unbedingt für Begeisterungsstürme – da hat sich bis heute vermutlich nur wenig geändert.
Bozzas herrliches Flötenquartett
Bozzas herrliches Flötenquartett. Eigentlich umfasst sein großes Œuvre beinahe alle Genres, jedoch ist der Kammermusik-Anteil wirklich bemerkenswert. Vor allem wir Bläser verdanken ihm zahlreiche und wunderschöne Repertoire-Werke. Durch den herausragenden Platz, den die Kammermusik in seinem Schaffen einnimmt, sind die größer angelegten Kompositionen Bozzas relativ unbekannt geblieben.
Chagalls Glasfenster
Ich liebe Kirchen. Ich könnte stundenlang in ihnen sitzen, durch ihre Seitenschiffe schlendern oder den Kopf in den Nacken legen, um in die Kuppel oder den Vierungsturm hinauf zu staunen.
Jaques Ibert und die Folgen
Jaques Ibert und die Folgen. Jaques Ibert gehört, obwohl er so viel Schönes geschaffen hat, zu den großen Unbekannten in der Musikgeschichte. Wie schade!
Consuelo de Saint-Exupéry
Meine Lesereise mit dem kleinen Prinzen beginnt irgendwann Ende der 60er-Jahre mit einer »Hör-Reise«: Unter den Schallplatten meiner Mutter fand ich die Hörfassung des Buches, eingelesen vom großartigen französischen Schauspieler Gérard Philippe (1922–1959). Ich hörte mir diese Schallplatte an – wie schön war doch diese Stimme .
Die drei Rosenfenster der Kathedrale zu Chartres
Für mich ist die gotische Kathedrale in Chartres auch deshalb besonders interessant, weil sie (und ihre Stadt) mehrere Facetten der Sehnsucht nach Schönem befriedigen kann. Denn Chartres ist nicht nur in einer Hinsicht großartig und einzigartig.
Rouen – Cidre, Joie et Cathédrale
„Kennt man eine, kennt man alle.“ Hat nicht jeder von uns schon einmal diesen wie ich immer finde geringschätzigen Satz gehört oder vielleicht sogar ausgesprochen? Mich verblüfft er immer wieder und ich muss sagen, so daher gesagt werden diese paar Worte ganz schön oft.
Auf dem Weg nach Amiens
Ich liebe es zu schauen – genauer gesagt, ich liebe es, mich in eine Kirche zu setzen und den Raum auf mich wirken zu lassen. Und noch genauer: am allerliebsten lese ich vor dem „Kirchenschauen“ alles, was schon irgendwer über diese Kirche geschrieben hat, um dann beim Schauen viel zu sehen.
Reims
Wer von Deutschland aus mit dem Auto irgendwohin nach Frankreich fahren möchte, hat gute Chancen, an Reims vorbei zu kommen.
Reims, die Krönungsstadt der französischen Könige.
Reims, die Champagnerstadt.
Reims, der Legende nach gegründet von Remus, dem Bruder des Romulus.
Reims, tatsächlich eine Gründung der Kelten und in spätrömischer Zeit christianisiert, dann zum Bischofssitz erklärt.
Und: Reims, im 1. Weltkrieg zu 80% von deutschen Bomben verwüstet.
Mont Saint Michel
Aber dieser geheimnisvolle Berg spukt oft in meinem Kopf herum. Ich versuche mir – beim Bügeln – vorzustellen, wie es dort aussah, als der Bau begann. Ich fliege im Traum darüber – beim Schlafen, nicht beim Rasenmähen -, vermutlich neuerdings animiert von diesen vielen Drohnenaufnahmen, die im worldwide web kursieren.
Verwunschene Bretagne
In der Bretagne, also im äußersten Nordwesten Frankreichs, gibt es diese wundervollen, sagenumwobenen und meist sehr malerischen Enclos paroissiaux. Solch umfriedete Pfarrbezirke grenzen sich bewusst von der Außenwelt ab und kommen in dieser besonderen Form nur hier vor.
Sofie Cruvelli
Ein früher Fall von #metoo? Ihre kometenhafte Karriere wird die junge Frau unter dem Namen Sofie Cruvelli machen, geboren ist sie jedoch 1826 als Tochter einer Bielefelder Kaufmannsfamilie und wurde Sophie Johanne Charlotte Crüwell getauft. Dort, in Bielefeld, erinnert bis heute das Crüwell-Haus im Zentrum der Altstadt an diese Familie, die mit Tabak gutes Geld verdient hatte.
Die Marseillaise
Die neue Komposition, bei der sowohl Text als auch Musik von Claude Joseph Rouget de Lisle stammten, wurde am 29. April 1792, also nur wenige Tage nach Fertigstellung, durch die Garde nationale öffentlich uraufgeführt.
Syrinx
Dieses kurze Stückchen für Flöte allein berührt immer wieder mein Herz. Ich weiß von ihm schon seit meinem zweiten Jahr als Flötenschülerin. Und ich kann mich noch genau erinnern, wie es in mein Leben trat. Damals gab es ja weder Internet noch Handy und …
Cléo de Mérodes
Cléopatre-Diane de Mérode (1875-1966), wie sie mit vollem Namen hieß, war eine französische Ballerina und Varietétänzerin. Geboren wurde sie 1875 und war bald eine der vielen Schönen im Paris der Jahrhundertwende.
Fauré und seine wunderbare Fantasie
Gabriel Urbain Fauré wurde 1845 ganz im Süden Frankreichs geboren. Er war ein begabter kleiner Junge in einer nicht besonders musikalischen Familie. Günstige Umstände erlaubten es, dass er an die École Niedermeyer in Paris gehen konnte. Dort erlernte er (beinahe) alles, was er für die Zukunft brauchen sollte.
Albert Roussel und die „Joueurs de Flûte“
Und in diesem Zusammenhang stoßen wir auch auf das 1924 entstandene Werk Joueurs de flûte mit den Sätzen Pan, Tityre, Krishna und Monsieur de la Péjaudie. Zusätzlich zu den vier Flötenspielern der jeweiligen Satztitel wird jeder dieser Sätze einem Flötisten der damaligen Zeit gewidmet – Flötisten im Überfluss sozusagen.
Francis Poulenc Flötensonate
Erst spät in seinem Leben schrieb Poulenc die wunderbare Sonate für Flöte und Klavier. Sie wurde sofort ein Klassiker des Repertoires. Ihre Natürlichkeit und beinahe schon entwaffnende Schönheit v.a. im langsamen Mittelsatz zeigt, dass in der Einfachheit das Geniale liegen kann.
Honoré de Balzac über den Kaffee
»Der Kaffee gleitet hinab in den Magen, und dann gerät alles in Bewegung: die Ideen rücken an wie Bataillone der großen Armee auf dem Schlachtfeld; der Kampf beginnt. Erinnerungen treffen im Sturmschritt ein als Fähnriche des Aufmarsches. Die leichte Kavallerie entwickelt sich in einem prachtvollen Galopp. Die Artillerie der Logik braust heran mit ihrem Train und ihren Kartuschen. Die geistreichen Einfälle greifen als Tirailleurs ins Gefecht ein.«
Gabriel Fauré und Claude Debussy
Gabriel Fauré und Claude Debussy waren Zeitgenossen. Fauré wurde 1845 und Debussy 1862 in Frankreich geboren. Genau genommen trennte sie beinahe eine ganze Generation, 17 Jahre, jedoch waren beide Teil dieser spannenden Zeit, die mit so unterschiedlichen Namen bedacht wurde wie Fin de Siècle, Belle Époque oder Année folles.
Dora Maar
Dora Maar kam 1936 als Henriette Theodora Markovitch in Tours zur Welt, wuchs in einem intellektuell-gebildeten Umfeld auf und lernte durch die Arbeit ihres Vaters früh mehrere Fremdsprachen. In Paris studierte sie sowohl Malerei als auch Fotografie und änderte zu dieser Zeit ihren kroatischen Geburtsnamen in das leichter aussprechbare Dora Maar.
Olivier Messiaen
Olivier Messiaen – eine Amsel für den Flötisten. So oft wie an Messiaen denke ich im täglichen Leben vermutlich an keinen anderen Komponisten – zumindest nicht in dieser schon Jahre andauernden Regelmäßigkeit. Sein Stück „Le merle noir“ (Schwarze Amsel) habe ich quasi im Kopf, sobald ich den Fuß ins Freie setze. Wir leben auf dem Land und meist höre ich schon nach wenigen Sekunden den ersten Vogel singen. Oft ist es eine Amsel. Ich antworte ihr mit den Tönen Messiaens.
Die Flötensonatine von Claude Arrieu
Seit nunmehr drei Jahren bin ich verstärkt auf der Suche nach Musik von Komponistinnen. Und ein besonders schönes Werk, das dabei meinen Weg gekreuzt hat, ist die Sonatine für Flöte und Klavier der französischen Komponistin Claude Arrieu.
Jolivets Incantations für Flöte solo
André Jolivet und sein bekanntestes Werk für die Flöte – die 5 Incantations für Flöte Solo. Lesen Sie hier eine Einführung in das Werk. Der Komponist André Jolivet (1905-1974) ist nicht einfach zu fassen, seine Musik entzieht sich jeglicher Einordnung. Obwohl er über 200 Werke für alle Gattungen schrieb und dabei ständig auf der Suche nach neuen Wegen war, scheint dennoch ein großes Thema sein Werk zu beherrschen: Humanismus in einer vielfältigen Welt.
Barockmusik – auch in Frankreich
Barockmusik – auch in Frankreich. Die damals – also Mitte des 17. Jahrhunderts – in unserem Nachbarland Frankreich moderne Traversflöte hatten einen volleren Klang als ihre Renaissance-Vorgänger. Und schnell erkannten die einheimischen Komponisten der Zeit hierin neue Möglichkeiten. Marin Marais und Jean-Baptiste Lully waren die Ersten.
Victor Hugo – ein Denkmalschützer
Die großen Gebäude sind gleich den großen Gebirgen ein Werk der Jahrhunderte. Oft wandelt sich die Kunst, während sie noch im Entstehen sind; die Arbeit wird im Sinn der neuen Zeit friedlich weitergeführt. Die verwandelte Kunst übernimmt das Werk, wie sie es findet, überkleidet es, paßt sich ihm an, führt es nach ihren Empfindungen weiter und bemüht sich, es zu vollenden.
Die große Ida Presti
Die als Yvette Ida Montagnon geborene Ida Presti (1924 – 1967) gilt ihren Bewunderern als größte Gitarristin aller Zeiten.