Was Jahrhunderte lang keinem Eroberer geglückt war, das gelang Napoleon Bonaparte – er nahm die Kaiserliche Haupt- und Residenzstadt Wien ein. Doch schon zuvor hatte der Kaiserhof die Stadt verlassen, um etwas mehr als zwei Monate später triumphal zurückzukehren
Geschichte
Der Friedensplan des Heinrich Rantzau
Bekannt ist Heinrich Rantzau als Humanist und Mäzen, als Politiker und als einer der reichsten Männer des Nordens. Weniger bekannt ist, dass er einen Friedensplan entwarf, der seiner Zeit weit voraus war. Der Plan basierte auf dem Grundsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit und verfolgte das Ziel, einen dauerhaften Frieden in ganz Europa zu stiften. Er gilt als einer der kühnsten politischen Entwürfe der frühen Neuzeit.
Kult und Insularität
Mittelmeerinseln im hellenistischen Zeitalter als Knotenpunkte des kulturellen Austausches Es gibt kaum eine kulturgeschichtliche Epoche, die so pluralistisch geprägt war wie der Hellenismus. Bezeichnet dieser Zeitraum im politischen Sinne zwar lediglich die Zeit zwischen Alexander dem Großen und Kaiser Augustus, also circa den Zeitraum von 336 bis 30 vor Christus, so sind seine Ursachen und Wirkungen um ein Vielfaches weitreichender.
Die Geschichte der Fraueninsel
Drei Inseln finden sich in Bayerns größtem Gewässer, dem Chiemsee: Die Herreninsel, einst Sitz eines Augustinerklosters und berühmt durch sein prächtiges Schloss des „Märchenkönigs“ Ludwigs II., die Krautinsel, die bis heute unbewohnt blieb und immer als Gemüsegarten und Viehweide diente – und die Fraueninsel, geprägt durch das älteste Benediktinerinnenkloster der Welt.
Mannheimer Schule
Die Mannheimer Schule – das Symphonieorchester der Zukunft entsteht. Genau 35 Jahre lang war die Kurpfalz und die Stadt Mannheim also eine der führenden Musikzentren Europas. Der große finanzielle und ideelle Einsatz von Karl Theodor, seinen Musikern und Schauspielern klingt bis heute nach.
Gang nach Canossa
Fast jeder kennt das Zitat vom Gang nach Canossa. Aber woher kommt es eigentlich und was ist der historische Hintergrund dieses Ausspruches? Mit dem Zitat »ein Gang nach Canossa« wird noch heute ein als demütigend empfundener Bittgang bezeichnet, zu dem man durch äußere Umstände gezwungen wird.
Ballets Russes
Les Ballets Russes – eine sehr persönliche Einführung in dieses wichtige Kapitel der europäischen Kulturgeschichte. Paris in der „Belle Époche“ und den darauf folgenden „Années Folles“ – also den verrückten Jahren. Was muss das für eine ungewöhnliche Zeit gewesen sein. Selten entstand so viel Neues, pulsierte das Leben so vielfältig und auf so engem Raum.
Die Eiserne Krone
Fast noch im Schatten von Mailand liegt die Stadt Monza, etwa 25 Kilometer nördlich der lombardischen Hauptstadt und eingebettet in das Flusstal des Lambro. Die Gemeinde zählt heute an die 125.000 Einwohner und ist seit 2009 Hauptort der Provinz Monza und Brianza.
Die Herrschaft der Babenberger
Um 1012 soll sich die legendenhafte Geschichte vom Heiligen Koloman zugetragen haben: Koloman war ein irischer Pilger, der verdächtigt wurde, ein Spion zu sein, weil er die Landessprache nicht sprach. Man erhängte ihn bei Stockerau an einem Holunderbusch. Da der Leichnam nicht verweste, glaubte man an ein Wunder und brachte die Gebeine Kolomans nach Melk. Von 1244-1663 war er Schutzpatron von Österreich ob und unter der Enns, obwohl er nie heiliggesprochen worden war.
Gerard ter Borch in Münster
Gerard Ter Borch gibt in seinem Werk den Friedenschluss zwischen Spanien und den Niederlanden wieder, ein Friede, der auch und vor allem den 80jährigen Krieg in den Niederlanden beenden sollte. Verortet ist das Bild im Rathaussaal in Münster, erkennbar an dem Renaissancegestühl das im Hintergrund sichtbar wird, der schmalen Tafel, die im hinteren linken Bildfeld die Wand schmückt, sowie dem Kronleuchter mit der alles bekrönenden Figur der Concordia.
Der Musketier
Auch wenn sich die Welt von Jahr zu Jahr immer schneller zu drehen scheint und wir immer größere Teile unserer Geschichte verlieren, so wird doch immer dort, wo sich ein paar Knaben mit hochrotem Kopf und ein paar Stöcken gegenüberstehen, dieser Ruf schmetternd wie ein Fanfarenstoß durch die Jahrhunderte gellen. Und immer wieder wird sich der Musketier des Königs aus dem Staub erheben, Mief und Moder aus seiner Kleidung klopfen und, die Hand am Knaufe seines Degens, Ausschau nach neuen Abenteuern halten
Albertus Magnus
Es gibt viele Orte, die man mit Albert in irgendeiner Weise in Verbindung bringen kann. Geboren wurde er um 1200 im schwäbischen Städtchen Lauingen als Sohn eines niedrigen Adligen. Sehr viel, was an diese Persönlichkeit der europäischen Kulturgeschichte erinnern könnte, findet man dort nicht.
Frankreich/Deutschland
1670-1735 war eine spannende Zeit mit vielen Umbrüchen. Werfen wir einen Blick auf die großen Veränderungen ausgehend von Frankreich, die sich dann auf ganz Europa erstreckten. Es gab Neues im Instrumentenbau, dem gespielten Repertoire und den gesellschaftlichen Zusammenhängen.
Das Osmanische Reich
Spätestens ab dem 15. Jahrhundert gerieten die fortlaufenden Eroberungen und Expansionen des prosperierenden Osmanischen Reiches in das Bewusstsein der christlichen Länder Europas. Sie wurden – vor allem durch den Papst – rasch zu einem öffentlichen Feindbild stilisiert. Der Begriff »Türkengefahr« selbst ist allerdings nicht zeitgenössisch, er kam erst in der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts auf.
Mont Saint Michel
Aber dieser geheimnisvolle Berg spukt oft in meinem Kopf herum. Ich versuche mir – beim Bügeln – vorzustellen, wie es dort aussah, als der Bau begann. Ich fliege im Traum darüber – beim Schlafen, nicht beim Rasenmähen -, vermutlich neuerdings animiert von diesen vielen Drohnenaufnahmen, die im worldwide web kursieren. Ich frage mich – beim Staubsaugen -, wie es wohl ist, dort zu leben, mit all den durchgeknallten Touristen und in diesen uralten Mauern.
Auf dem Weg nach Amiens
Ich liebe es zu schauen – genauer gesagt, ich liebe es, mich in eine Kirche zu setzen und den Raum auf mich wirken zu lassen. Und noch genauer: am allerliebsten lese ich vor dem „Kirchenschauen“ alles, was schon irgendwer über diese Kirche geschrieben hat, um dann beim Schauen viel zu sehen.
Bier versus Wein
Die Römer brachten ihren Lebensstandard mit in die Region – Wein und Olivenöl, Theater und Thermen. Die keltischen Ureinwohner vermischten sich mit der Zeit mit den romanischen Siedlern. Im dritten Jahrhundert nach Christus geriet das Imperium dann jedoch in eine ausgewachsene Reichskrise, und Süddeutschland wurde von einer Katastrophe heimgesucht, welche die Geschichte des Landstriches über Jahrhunderte prägen sollte.
Reims
Wer von Deutschland aus mit dem Auto irgendwohin nach Frankreich fahren möchte, hat gute Chancen, an Reims vorbei zu kommen.
Reims, die Krönungsstadt der französischen Könige.
Reims, die Champagnerstadt.
Reims, der Legende nach gegründet von Remus, dem Bruder des Romulus.
Reims, tatsächlich eine Gründung der Kelten und in spätrömischer Zeit christianisiert, dann zum Bischofssitz erklärt.
Und: Reims, im 1. Weltkrieg zu 80% von deutschen Bomben verwüstet.
Als der Krieg Pause machte
Der Weihnachtsfrieden von 1914 – als der Krieg Pause machte. Selbst heute, nach mehr als 100 Jahren und unzähligen weiteren militärischen Auseinandersetzungen, gilt der Christmas Truce, der Weihnachtsfrieden von 1914, als eine der wenigen wundersamen und die Seele heilenden Geschichten des Krieges.
Die Bronzezeit im Mittelmeerraum
Die Antike im Mittelmeerraum und damit auch dem Nahen Osten, in Nordafrika und Europa dauerte von circa 800 vor Christus bis etwa 600 nach Christus. Der Begriff des Altertums ist weitgehend deckungsgleich mit der Antike, setzt jedoch meist noch einmal deutlich früher an und umfasst mitunter die Zeit vom vierten Jahrtausend vor Christus bis 600 nach Christus, also grob die Jahrhunderte zwischen Steinzeit und Mittelalter.
Der vergessene Garten
Ein bisschen verhält es sich mit diesem Garten wie im Märchen vom Froschkönig. Man muss den garstigen Frosch erst küssen, sprich, sich auf diesen Ort einlassen, bevor er nach und nach seine Geheimnisse preisgibt. Es ist das Verdienst der Eichstätter Künstlerin Li Portenlänger, dieses lange vergessene Juwel wieder ans Licht und ins Bewusstsein gebracht zu haben.
Kaiser Friedrich III.
Am 20. September 1415 wird der letzte vom Papst in Rom gekrönte Kaiser geboren: Kaiser Friedrich III. Warum er heute auch als „des Reiches Erzschlafmütze“ bekannt ist, schauen wir uns im heutigen Beitrag an.
Wann war das 19. Jahrhundert in Europa?
Wann war das 19. Jahrhundert in Europa? Das 19. Jahrhundert hielt für die Menschen in Europa unglaubliche Veränderungen bereit. Viele davon beeinflussen unser Leben noch heute, während manches in der Rückschau stark antiquiert erscheint. Vielleicht ist uns diese Zeit deshalb oft fremd und zugleich vertraut? Versteht man das 19. Jahrhundert als eine zusammenhängende Epoche, wirft das diverse Fragen auf.
Verspieltes Wien
Wien wäre nicht Wien, wenn sich nicht auch beim vergnüglichen Spielen einige Tücken verbergen würden. In diesem Kapitel sehen wir uns anhand von drei Beispielen an, welchen Spielen die WienerInnen in der Vergangenheit frönten und womit dieses lustige Treiben in Verbindung gebracht werden kann: Spielschulden, Kerker, Religionskonflikten und dem Rotlichtmilieu.
Die drei Rosenfenster der Kathedrale zu Chartres
Für mich ist die gotische Kathedrale in Chartres auch deshalb besonders interessant, weil sie (und ihre Stadt) mehrere Facetten der Sehnsucht nach Schönem befriedigen kann. Denn Chartres ist nicht nur in einer Hinsicht großartig und einzigartig.
Die Oase im Marchfeld
Wer Schloss Hof noch nicht kennt, dem sei geraten, an gutes Schuhwerk zu denken! Denn der Park, in dem es sich ausgiebig flanieren lässt, ist mit seinen sage und schreibe sieben Terrassen wirklich riesig.
Willibald von Eichstätt
Ruhig ist es hier, Heidenheim liegt abseits der Touristenströme, Besucher kommen nur wenige. Von dem ursprünglichen, frühmittelalterlichen Kloster und der dazugehörigen einstigen Kirche finden sich keine Spuren mehr, nur noch im Heidenbrünnlein sprudelt unter alten Bäumen das Wasser so wie um das Jahr 750, als hier ein neuer, die Zeiten und die Gegend prägender Strom an Wissen gespeist wurde.
Brot und Breze
Gerade der Beruf des Bäckers genoss im Mittelalter ein großes Ansehen, immerhin trug er entscheidend zur Nahrungsversorgung der wachsenden Städte bei. Der Beruf ist bereits seit der Zeit Karls des Großen in Deutschland belegt, wenngleich sich die Bäckerzünfte erst um das 12. Jahrhundert herausbilden sollten. Ab dieser Zeit wurde Brot auch so erschwinglich, dass es von breiten Teilen der Gesellschaft verzehrt wurde. In den Jahrhunderten davor hatte noch der Brei in der Ernährung dominiert. Man wusste das Brot und auch den damit verbundenen Beruf also sehr zu schätzen. I
Im Würzburger Liebesgärtlein
Im Würzburger Liebesgärtlein. Als sie dort sind, erklärt gerade ein Fremdenführer einer Gruppe von Touristen die Sache mit den Blumen, die das ganze Jahr hindurch auf dem Stein liegen. Aber er deutet das Phänomen völlig anders! Nach seinen Ausführungen ist der besagte Stein die Gedenkstelle an irgendeinen mittelalterlichen Dichter, von dem die beiden jungen Frauen noch nie gehört haben: Walther von der Vogelweide.
Rouen – Cidre, Joie et Cathédrale
„Kennt man eine, kennt man alle.“ Hat nicht jeder von uns schon einmal diesen wie ich immer finde geringschätzigen Satz gehört oder vielleicht sogar ausgesprochen? Mich verblüfft er immer wieder und ich muss sagen, so daher gesagt werden diese paar Worte ganz schön oft. Folgendes soll hier der Zusammenhang sein: Hat man eine gotische Kathedrale gesehen, so kennt man alle? Nein, auf keinen Fall!
Die Puppenfürstin
Selten kommt es bei adeligen Paaren aus der frühen Neuzeit vor, dass die Ehefrau den Ehemann in den Schatten stellt – zumindest posthum. Bei den Eheleuten Auguste Dorothea und Anton Günther II. von Schwarzburg Arnstadt liegt die Sache ein wenig anders.
Barockmusik – auch in Frankreich
Barockmusik – auch in Frankreich. Die damals – also Mitte des 17. Jahrhunderts – in unserem Nachbarland Frankreich moderne Traversflöte hatten einen volleren Klang als ihre Renaissance-Vorgänger. Und schnell erkannten die einheimischen Komponisten der Zeit hierin neue Möglichkeiten. Marin Marais und Jean-Baptiste Lully waren die Ersten, die die Flöte sowohl in der größeren Gruppe als auch in der Kammermusik mitmusizieren ließen.
Ein Kassandraruf
Meine Antworten auf diese Fragen klingen zugegebenermaßen wenig spektakulär: die fortschreitende Relevanz und Bedeutung Homers ergibt sich erstens aus dem Umstand, dass er der erste und somit älteste Klassiker der Weltliteratur ist und zweitens, weil er diesen Rang schon nicht umsonst innehat. Beide Gründe verlangen selbstverständlich Erklärungen. Diese sollen nach einer kurzen Vorstellung Homers auch gleich folgen.