Federico Moreno Torroba erinnert mich immer ein wenig an Richard Strauß. Beide waren sie keine musikalischen Neuerer, beide konzentrierten sich auf die Komposition symphonischer Musik und beide sahen in einem soliden Handwerk das beste Mittel, um vollwertige Kunstwerke zu erschaffen.
Klassische Musik
Gauberts wundervolle Kammermusik
Philippe Gaubert war einer der prominentesten französischen Musiker in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Er muss ein großartiger Flötist gewesen sein mit einem besonders warmen, runden Ton. Die damals noch recht neuartige Böhmflöte hat er zum Leben erweckt und ist bis heute ein Vorbild für viele junge Flötisten.
Frauen in der Musik
Frauen in der französischen Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. Natürlich, durch ihre Geburt als Mädchen waren sie in vielen Bereichen des Lebens per se benachteiligt. Man wird jedoch auch lesen können, dass es Ausnahmen gab. Und ganz deutlich muss gesagt werden: Der Berufswunsch „Musiker“ sorgte in vielen bürgerlich-konservativen Familien der damaligen Zeit auch bei Söhnen nicht unbedingt für Begeisterungsstürme – da hat sich bis heute vermutlich nur wenig geändert.
Homenaje de Debussy
Ein Werk, so vielschichtig, dass der englische Komponist Benjamin Britten einmal sagen sollte: »Das Stück ist nur sieben Minuten lang, aber es stecken zwanzig Minuten Musik darin.«
Die Kinder im Haushalt
Siebzehn Kinder gehörten zur Familie von Anna Magdalena Bach. Diese Kenntnis kann leicht dazu führen, ihre Aktivitäten als vorgegeben zu betrachten. Müssen sich ihre Kräfte nicht in deren Betreuung, dem täglichen Kochen und den Reinigungsarbeiten erschöpft haben? Doch das sollte etwas genauer betrachtet werden.
Gabriel Fauré und Claude Debussy
Gabriel Fauré und Claude Debussy waren Zeitgenossen. Fauré wurde 1845 und Debussy 1862 in Frankreich geboren. Genau genommen trennte sie beinahe eine ganze Generation, 17 Jahre, jedoch waren beide Teil dieser spannenden Zeit, die mit so unterschiedlichen Namen bedacht wurde wie Fin de Siècle, Belle Époque oder Année folles.
Prelude Nr. 2 und 3
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Villa-Lobos zwei große Leidenschaften hatte: die Gitarre und die Musik J. S. Bachs. Dadurch erscheint es nur logisch, dass das Präludium Nr.3, „Hommage an Bach“, das Zentrum des gesamten Zyklus ist.
Telemanns Fantasien für Flöte solo
Teil 1: Jede Flötistin und jeder Flötist kennt sie, denn Telemanns Fantasien für Flöte solo sind etwas ganz Besonderes. Warum? Ganz einfach – Werke für Flöte ohne Begleitung waren im mittleren Drittel des 18. Jahrhunderts rar. Lediglich Johann Sebastian Bach und sein Sohn Carl Philipp Emanuel Bach haben um 1720 und 1747 zwei unserer Schmuckstücke für Soloflöte komponiert. Irgendwann in den Jahren dazwischen entstanden Telemanns Fantasien.
Telemann
Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) war wie Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel ein deutscher Komponist des Barock. Und obwohl er wie kaum ein anderer im letzten Drittel seines Lebens internationalen Ruhm genoss, von seinem Schaffen sehr gut leben konnte und der Musikwelt wegweisende neue Impulse gab, steht er heute im Schatten seiner beiden oben genannten Kollegen. Wie schade!
Die Flöte und ihr Weg ins 21. Jahrhundert
Die Flöte, wie wir sie heute kennen und spielen, ist eine Konstruktion von Theobald Böhm, dem deutschen Instrumentenbauer und Musiker. Er hat in langwieriger und technisch sehr fortschrittlicher Arbeit die Querflöte und das Flötenspiel revolutioniert. Besonders erfolgreich waren seine neuen Instrumente zunächst in Frankreich.
Wilhelmine von Bayreuth
Wilhelmine war die Tochter des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen, des sog. »Soldatenkönigs« und der Königin Sophie Dorothea. Sie wurde als Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen geboren. Sie ist die älteste Schwester von Friedrich dem Großen. Schon in Kinderjahren bekam sie eine umfassende musikalische Ausbildung. So berichtete ihre Mutter in ihren Briefen, dass Wilhelmine bereits mit 6 Jahren auf Schloss Monbijou mit dem Cembalo konzertierte.
Johann Sebastian Bachs Sonaten für Flöte
Bachs Sonaten für Flöte sind sehr unterschiedlich; spieltechnisch liegen sie zwischen »geht auch für Schüler« und »jedes Mal wieder eine Herausforderung«. Manche von ihnen spiele ich dementsprechend seit meiner frühen Zeit als Flötenschülerin und manch andere befindet sich erst seit einigen Jahren in meinem Repertoire …
Jolivets Incantations für Flöte solo
André Jolivet und sein bekanntestes Werk für die Flöte – die 5 Incantations für Flöte Solo. Lesen Sie hier eine Einführung in das Werk. Der Komponist André Jolivet (1905-1974) ist nicht einfach zu fassen, seine Musik entzieht sich jeglicher Einordnung. Obwohl er über 200 Werke für alle Gattungen schrieb und dabei ständig auf der Suche nach neuen Wegen war, scheint dennoch ein großes Thema sein Werk zu beherrschen: Humanismus in einer vielfältigen Welt.
Die Teufelstriller-Sonate
Nach ihrem Tod kam bald das Gerücht auf, wohl befeuert durch Tartinis Teufelsvisionen, dass er und seine Frau in der Kirche Santa Caterina, wo auch ihre Grabstätte lag, als Geister umgingen. Und wirklich: Als man die Gräber öffnete, schienen ihre Gebeine verschwunden zu sein. Man sieht also: selbst ein Tartini durfte nicht mit dem Teufel spielen!
Barockmusik – auch in Frankreich
Barockmusik – auch in Frankreich. Die damals – also Mitte des 17. Jahrhunderts – in unserem Nachbarland Frankreich moderne Traversflöte hatten einen volleren Klang als ihre Renaissance-Vorgänger. Und schnell erkannten die einheimischen Komponisten der Zeit hierin neue Möglichkeiten. Marin Marais und Jean-Baptiste Lully waren die Ersten.
Paul Hindemith
Paul Hindemith und die Sonate für Flöte und Klavier. Hindemith wurde 1895 in Hanau geboren. Das sagt schon viel aus über die Rahmenbedingungen seines Lebens.
Alles zweimal
Wir Flötisten stolpern ja immer mal wieder über dieses gezeichnete Bild der Flöte spielenden Doppler-Brüder, einer hält die Flöte nach rechts, einer nach links – und das bei dem Namen. Letzthin habe ich nun leider gelesen, das sei reine Erfindung. Beide haben, wie wir alle, nach rechts gespielt. Schade eigentlich, ich fand diese Vorstellung immer sehr nett.
Dutilleux‘ Sonatine für Flöte und Klavier
Henri Dutilleux‘ Sonatine für Flöte und Klavier ist so elegant und schön, dass sie sich bis heute im Standardrepertoire der FlötistInnen hält. Henri Dutilleux wurde 1916 im schönen Ort Angers geboren. Angers liegt zwischen den Flüssen Loire und Maine und hat neben der malerischen Flusslandschaft auch noch eine herrliche Kathedrale zu bieten.
Ein Himmel voller Geigen
Mittenwald ist besonders Musikfreunden bekannt, weil es die Geschichte des deutschen Geigenbaus nachhaltig geprägt hat und weiterhin prägt, verfügt es doch über eine von nur zwei deutschen staatlichen Geigenbauschulen, die im Jahre 1858 unter König Maximilian II gegründet wurde. Heute zieht die Schule Schüler aus aller Welt an.
Das Leben des Alirio Díaz
Im Hochland von Carora konnte man bis vor einigen Jahren einen Mann beobachten, der im Morgengrauen auf den Feldern stand und dem Gesang der Vögel lauschte. Ein einsamer Mensch vielleicht, der auf das Wehen eines Blattes sah oder dem Flug des Kondors folgte und der um sich eine Mauer des Schweigens schuf, die niemand zu durchbrechen wagte.
Mozarts Werke für Flöte
Mozarts Werke nehmen nach wie vor eine sehr exponierte Stellung ein innerhalb der Flötenliteratur. Kein Probespiel, bei dem nicht eines der beiden Konzerte verlangt wird, kaum ein Wettbewerb, bei dem nicht eines als Pflichtstück erscheint. Auch bei der Aufnahmeprüfung …
Jubilate Deo
Zu den bekanntesten Gesängen des gregorianischen Chorals gehört das phänomenale Offertorium „Jubilate Deo“. Es enthält große, ausladende und unverwechselbar ausgestaltete melismatische Passagen.
Flötenmusik
Eine Zeitreise – die Entwicklung des musikalischen Repertoires am Beispiel der Flöte Wie ist das eigentlich mit unserer Literatur? Es hat ja jede Zeit ihre Instrumente, jedes Instrument seine Möglichkeiten. Andererseits entsteht Musik ja nicht immer für ein bestimmtes Instrument, sondern wird manchmal einfach als Melodie oder Harmonie in den Köpfen der Komponisten geboren. Oder?
Malcolm Arnold Gitarrenkonzert
In einer kleinen Reihe möchte ich euch die schönsten Gitarrenkonzerte vorstellen. Manchen wird das vielleicht vorkommen, als würde ich damit Eulen nach Athen tragen, aber leider ist vielen Menschen nur noch das „Concierto de Aranjuez“ bekannt. Aber all die wunderbaren Werke, die es sonst noch gibt, sind fast vollständig aus unseren Konzertsälen verschwunden.
Die Instrumentenbauer-Familie Lot
Die Instrumentenbauer-Familie Lot – französischer Flötenbau auf höchstem Niveau und mit einer langen Tradition. Bis heute sprechen Flötisten bei bestimmten Flöten vom „french model“, also dem „französischen System“. Woher kommt das eigentlich?
Aufführungspraxis des Gregorianischen Chorals
Der einstimmige, unbegleitete gregorianische Gesang kann anfangs ein wenig langweilig wirken: Selbst dann, als ich mich eingehender mit dieser Musik zu beschäftigen begann, blieb dann und wann der Eindruck der Trockenheit bestehen. Doch je mehr die Aufmerksamkeit für die melodischen Feinheiten und die expressiven Schattierungen dieser Musik wächst, desto mehr zieht sie in den Bann.
Emilie Mayer
Emilie Mayer ist wahrscheinlich die erste Berufskomponistin. In zeitgenössischen Rezensionen wurde sie als „weiblicher Beethoven“ gefeiert. Trotzdem ist die deutsche Komponistin Emilie Mayer heute wenig bekannt. Ende der 1980er Jahren beginnt man sich durch den Aufsatz von Martina Sichard (Auf den Spuren einer vergessenen Komponistin) an diese herausragende Komponistin wieder zu erinnern. Eine umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk Emilie Mayers ist die im Peter Lang Verlag 2003 erschienene Dissertation von Almut Runge-Woll.
Der Lindenbaum
„Der Lindenbaum“, eines der wunderbarsten Lieder von Franz Schubert. Welche Fülle an Dramen und Entwicklung verbirgt es unter seiner einfachen Oberfläche. Schubert komponiert hier auf zwei Ebenen. Einerseits den Wanderer im „Hier und Jetzt“, andererseits sein Träumen und seine Sehnsucht an „Früher und Dort“. Er illustriert das musikalisch, indem der Gesang die Melodie der ersten Lindenbaumstrophe wiederholt, während das Klavier die, nur an wenigen Stellen abgewandelte, Begleitung der zweiten Strophe, der Wanderschaft, aufgreift.
Ukulele
Wie meinen Sie? Die Ukulele hat in der europäischen Kulturgeschichte nichts verloren, die ist doch typisch hawaiianisch, meinen Sie? Nun, nicht ganz. Denn ihren Ursprung hat sie am westlichen Rande Europas, genauer in Portugal. Hier wurde sie erfunden und von hier startete sie ihren mittlerweile sehr erfolgreichen Siegeszug rund um den Erdball. Und das verwundert kein bisschen, wenn man sich etwas näher mit diesem Instrument auseinandersetzt.
Französische Komponisten der Klassik
Ist im deutschsprachigen Raum die Epoche der Klassik eine mit vielen großen und international bekannten Namen gespickte Zeit, so trifft das in Frankreich eher auf andere Perioden der Musikgeschichte zu. Fragt man – ganz im Allgemeinen – nach Komponisten der klassischen Epoche, so werden meist zu allererst Haydn, Mozart und Beethoven genannt.
Narciso García Yepes
Ein spanischer Jahrmarkt, Anfang der 1930er Jahre. Mit leuchtenden Augen steht ein kleiner Junge inmitten des Trubels und kann seinen Blick nicht von einer alten Gitarre losreißen. Bis sein Vater herantritt, eine warme Hand auf seine Schultern legt und dem Verkäufer zunickt.
Und endlich, jetzt hält er sie in seinen Armen!
Astor Piazzolla
Man kann Tango tanzen, hören oder leben. Astor Piazzolla hat letzteres getan, und das, obwohl er zunächst eine ganz andere Laufbahn einschlagen wollte: die des klassischen Komponisten. Doch ein Studienaufenthalt bei Nadia Boulanger in Paris ließ ihn seine Wünsche überdenken.
Eine Einführung in die Musik des Barock
Die Musik im Zeitalter des Barocks wird im Allgemeinen als die Epoche des Generalbasses bezeichnet. Auch wenn dies nicht ganz korrekt ist – vor allem in kirchenmusikalischen Werken wurde der Generalbass weit über die Zeit des Barocks hinaus verwendet, und es gibt, wenn auch ziemlich selten, Musik ohne Generalbass – ist die Bezeichnung «Generalbasszeitalter» durchaus eine brauchbare Grundlage. Als Epoche der der Barockmusik gilt die Zeit etwa zwischen 1600 und 1760.