Klassizismus in Deutschland
von Anja Weinberger
Der Klassizismus in der Malerei ist im deutschsprachigen Raum ungefähr zwischen 1770 und 1860 einzuordnen.
Der Klassizismus entstand in Deutschland als Gegenbewegung zum Rokoko. Diese vorangegangene Epoche wurde als zu überladen, zu kleinteilig, zu verspielt empfunden. Die Maler der Zeit nahmen sich vielmehr die Kunst der römischen und griechischen Antike in ihrer harmonischen, schlichten Form zum Vorbild für die neu entstehenden Kunstwerke.
Der Forscher, Archäologe, Bibliothekar, Antiquar und Schriftsteller Johann Joachim Winkelmann spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Durch seine Italienreisen einerseits und seine recht weit verbreiteten Schriften andererseits gilt er als Begründer der Klassischen Archäologie.
Als Problem stellte sich jedoch dar, dass aus der Antike kaum mehr Bilder zu finden waren – im Gegensatz zu Skulpturen und Gebäuden. Die klassizistischen Maler mussten also ihre Vorstellung der Antike, meist ein Idealbild der damaligen Zeit, auf die Leinwand bannen.

Johann Joachim Winkelmann (gemalt von Anton von Maron im Jahre 1768), © wikimedia commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Johann_Joachim_Winckelmann_(Anton_von_Maron_1768).jpg
Ganz anders als in der Malerei der voran gegangenen Jahrhunderte, wurde die künstlerische Szene nun spontaner, individueller und schnelllebig. Die Romantik und ihre vielen Spielarten zeichnete sich schon am Horizont der Kunstgeschichte ab.
Wichtige Vertreterinnen und Vertreter der klassizistischen Epoche sind in Deutschland z. B. Angelika Kauffmann, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Leo von Klenze, Anton Raphael Mengs, Jakob Philipp Hackert, Gottlieb Schick und an der Schwelle zur Romantik Johann Christian Reinhard.

Kulturgeschichten Europas – Interessantes aus aller Herren Länder
Ein Buch von Thomas Stiegler

Meine französischen Kulturgeschichten –
ein Buch von Anja Weinberger
Musik, Kunst, Architektur, Genuss
Wollen Sie immer über das Neuste beim Leiermann informiert werden?
Unterstützen Sie uns!
Dieses Kulturprojekt wird vollständig privat getragen. Daher sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen, um noch mehr Beiträge zur Kunst und Kultur Europas teilen zu können.