Eine kurze Geschichte des Mittelalters in Deutschland
von Claudia Lindenlaub-Sauer
Das Mittelalter umfasst in Deutschland die Zeit von etwa dem 5. Jahrhundert bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Während dieser Jahre durchlief Deutschland zahlreiche politische, soziale und kulturelle Veränderungen. Auch wenn sich das eigentliche Ende der Ständegesellschaft bis ins 20. Jahrhundert zog, so war das mittelalterliche Leben durch eine von Gott gegebene Ordnung gestaltet, in der jeder seinen Platz einzunehmen hatte.
In der Zeit des Frühmittelalters und nach dem Ende des römischen Reiches, waren die germanischen Stämme in Deutschland vorherrschend. Im 8. Jahrhundert entstand die Dynastie der Karolinger, die über große Teile Deutschlands und Frankreichs herrschte.
Im Hochmittelalter wurden viele Städte gegründet, Handel und Handwerk erblühten. Die Staufer-Dynastie war eine der wichtigsten Herrscherfamilien des Hochmittelalters. Sie regierte über das Heilige Römische Reich, das sich bis nach Sizilien ausdehnte.

Bild 01: Der Burgenbau boomte im Mittelalter besonders.
Quelle: pixabay
Im Spätmittelalter kam es zu zahlreichen politischen und sozialen Veränderungen. Es entstanden die Stadtstaaten wie Lünbeck oder Hamburg. Das Bürgertum gewann an Macht und Ansehen. Deutschland verlor im Laufe der Zeit die Einheit und wurde letztendlich in viele Fürstentümer aufgeteilt. Die Reformation, die im 16. Jahrhundert begann, hatte enormen Einfluss auf das Leben der Menschen im spätmittelalterlichen Deutschland. Ein eigentliches Ende fand der größte, kirchliche Umbruch erst mit dem Ende des 30-jährigen Krieges 1648 und dem Augsburger Religionsfrieden.

Bild 02: Die meisten Leute waren im Mittelalter Bauern und lebten von der Hand in den Mund.
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Einige der wichtigsten Ereignisse in der mittelalterlichen Geschichte Deutschlands waren die Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955, der Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser im 11. und 12. Jahrhundert, die Gründung der Hanse im 12. Jahrhundert und die Schlacht bei Tannenberg 1410.

Bild 03: In Mittelalter spielte die Kirche eine sehr wichtige und zentrale Rolle.
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In der mittelalterlichen Kultur spielte der Glaube, die Frömmigkeit und die Kirche eine wichtige Rolle. Kunst und Literatur bekamen immer größeren Zuspruch. Aus der Zeit des Mittelalters stammt beispielsweise das Nibelungenlied, die Tradition des Minnesangs und die Meistersinger. Insgesamt war das Mittelalter in Deutschland eine Zeit des Wandels und der Entwicklung, die viele Grundlagen für das heutige Leben in Deutschland legte.
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